Am 12.10. trudelte ein Igel aus Gänserndorf bei uns ein. Seine Finder entdeckten das Tierchen und waren sich sicher, dass er bereits tot wäre – da atmete der Kerl aber tief ein! Eiskalt soll er bereits gewesen sein und als er von uns entgegen genommen wurde, stellten wir schnell die Prognose, dass seine Überlebenswahrscheinlichkeit sehr gering war. Sogar Fliegeneier haben wir auf ihm gefunden. Doch die Finder haben ihren Job sehr gut gemacht und den Igel bereits wieder aufgewärmt! Mit allen Mitteln, die die moderne Veterinärmedizin zur Verfügung stellt, haben wir versucht den Buben wieder aufzubauen. Als er am Abend dann aber in Seitenlage schlief und nicht auf uns reagierte, dachten wir bereits darüber nach, ihn zu erlösen. Wir haben uns aber dagegen entschieden und wollten die Nacht abwarten.
Eine kleine Kämpfernatur
Keiner hätte gedacht, dass sich der Gnom noch fängt – aber am nächsten Tag stand er auf und machte sich über seine Futterschüssel her. Es ging ihm dreckig, keine Frage. Aber scheinbar bauten ihn die Medikamente soweit auf, dass er sich noch etwas aufrappeln konnte. Eine Kotuntersuchung zeigte, dass er mit einem hochgradigen Lungenwurmbefall zu kämpfen hatte. Sein Gewicht von 240 g lies eine Behandlung aber nicht zu – das Mittel gegen die Parasiten hätte ihm den Rest gegeben. So wurde er mit hochkalorischer Nahrung und Aufbaupräparaten hochgefüttert. Langsam erreichten wir endlich die "magische" 300 g Grenze. Er wurde gegen den Parasitenbefall behandelt – und siehe da: innerhalb kürzester Zeit nahm das Igelchen an Gewicht zu! Heute ist er ein munterer Igel, der noch nicht ganz sein Wintergewicht erreicht hat, aber tüchtig frisst und gut zunimmt. Die Waage zeigt immerhin schon 542 g! Leider scheinen ihm zu allen Überfluss Räudemilben das Leben schwer zu machen. Mit natürlichen Mitteln versuchen wir nun, den Befall einzudämmen.