Es ist Frühlingsbeginn und damit erwachen auch Amphibien aus ihrer Winterstarre. Bei feuchter Witterung machen sie sich auf den gefährlichen Weg zum Laichgewässer, um die nächste Generation zu sichern.
Amphibien sind streng geschützt, denn sie sind vielen Gefahren ausgesetzt. Neben dem Straßenverkehr, der vor allem jetzt zur Laichzeit eine große Rolle spielt, macht ihnen die zunehmende Fragmentierung bis hin zu Zerstörung ihres Lebensraums zu schaffen.
Was brauchen Amphibien zum Glücklichsein?
Der Begriff „Amphibien“ lässt sich aus dem Griechischen ableiten und bedeutet so viel wie doppellebig. Und das trifft auf diese Tiergruppe sehr gut zu. Die Geschichte des Lebens nimmt im Meer ihren Ursprung. Die ersten Wirbeltiere waren die Knorpelfische, woraus sich später Fische mit verstärkten, knöchernen Strukturen entwickelten. Vor ungefähr 400 Mio Jahren im späten Devon, als wenige Landflächen aus dem riesigen Urmeer ragten, waren es die Vorfahren der heutigen Amphibien, welche erstmals für einen Großteil ihres Lebens das Trockene aufgesucht haben und dafür u.a. ihre Extremitäten von Flossen in Arme und Beine umwandeln mussten. Damit stellen Amphibien also das Bindeglied zwischen Fischen und Landwirbeltieren dar. Und bis heute zeigt sich, dass Amphibien zwischen Wasser und Land „hin- und hergerissen“ sind. Die feuchte Haut der Tiere ist ein Hinweis darauf, aber auch ihre teilweise aquatische Lebensweise. Die Eier haben keine Schale, wie wir es von Reptilien oder Vögeln kennen. Dadurch würden diese an Land schlichtweg austrocknen. Die Larven haben noch Kiemen und Flossen und sind eine Zeit lang gänzlich im Wasser unterwegs. Dementsprechend katastrophal wirkt es sich für ganze Generationen aus, wenn diese Gewässer austrocknen!
Heimische Amphibien nutzen also einen gut strukturierten Lebensraum an Land, reich an Schatten, Totholz sowie Felsen und Blockhalden als Rückzugsgebiete und Winterquartiere. Diese Habitate sind oft an einen Wald angebunden bzw. befinden sich in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer.
Amphibien zur Laichzeit helfen
Vorsicht beim Autofahren!
Bitte langsam fahren, vor allem abends und bei feuchtem Wetter. Denn da ist mit besonders vielen Amphibien zu rechnen, welche todesmutig die Straßen queren. Laichgewässer befinden sich in Wien vor allem in den Randbezirken (Wienerwald!) aber auch im Prater – vor allem dort ist mit verstärkter Aktivität zu rechnen!
Ehrenamtlich engagieren!
Amphibienzäune gehören zu den gängigsten Methoden, Fröschen, Kröten und Salamander den Weg zu ihren Laichgewässern zu erleichtern. Dabei wird ein niedriger Zaun entlang von Gefahrenstellen aufgestellt, an dem die Tiere entlanggehen, bis sie schließlich in einen Kübel plumpsen. In diesem werden sie dann von den engagierten Amphibien-Retter:innen in Sicherheit gebracht. Dabei spielt vor allem die regelmäßige Kontrolle in den Morgen- und Abendstunden eine wichtige Rolle.
Viele Organisationen suchen momentan händeringend nach Freiwilligen, die zuverlässig bei der Zaunbetreuung unterstützen! Mit deiner Hilfe lernst du Gleichgesinnte kennen und engagierst dich aktiv für den Artenschutz!
Folgende Anlaufstellen suchen derzeit nach Unterstützung (Raum Wien und Umgebung):
- Verein gegen Tierfabriken: Nähere Infos in dieser Facebookgruppe, E-Mail an vgt@vgt.at; am 3.3. gibt es außerdem einen Infotermin am Hanslteich
- Amphibienschutz Wienerwald: Nähere Infos über dieses Kontaktformular
- Zaunbetreuung bei der Simmeringer Haide: Ansprechperson ist Biologin Martina Staufe, E-Mail: m_staufer@web.de
- Floridsdorf: Ansprechperson ist Dr. Margit Spacek; E-Mail: margit.spacek@gmx.at