Seit Anfang 2014 konnten wir uns 932 Wildtier-Pfleglingen annehmen. Abgesehen von dem Arbeitsaufwand, der bisher dadurch anfiel, summierten sich auch die Kosten für die Versorgung der Tiere auf einen beachtlichen Wert, der über kurz oder lang nur schwer für uns zu bewältigen gewesen wäre.
Deshalb haben wir die Stadt Wien um Unterstützung gebeten, und dürfen uns nun über 8 000 € Förderung freuen!
Vielen lieben Dank an die Stadt Wien bzw. die MA 22 (Umweltschutz), die es uns ermöglicht, weiterhin unsere Arbeit aufrecht zu erhalten und so hoffentlich noch vielen Wildtieren helfen zu können!
Weil man sich unter 8 000 € wenig vorstellen kann, möchten wir die Währung ändern und rechnen in „gefüllte Bäuche“. Wer sich nämlich am meisten über 8 000 € freuen wird sind natürlich unsere Pfleglinge.
Was bedeutet das für unsere Igel? Zuerst einmal, dass sie nicht schnaufend durch die Gegend laufen, um ihren Ärger über einen leeren Magen auszudrücken. Ein Igelkind mit etwa 200 g frisst am Tag etwa 125 g Trockenfutter um satt zu werden. Zehn gefüllte Igelbäuche kosten uns täglich 5,73 €.
Hörnchenkinder sind sehr gierig und trinken bei 80 g Gewicht 4 ml pro Fütterung. In den Kuschelsack zurücksetzen lassen sie sich aber meist erst dann freiwillig, wenn sie mit dem einen oder anderen weiteren Milliliter Aufzuchtsmilch aufgeblasen wurden. Ein Wurf von vier Eichhörnchenkindern dieses Gewichts kann für etwa 0,70 € einen Tag lang vom Quengeln abgehalten werden.
Auch unsere Fledermäuse haben Hunger! 8 Zophobas passen in so einen Großen Abendsegler hinein (wir sollten anfangen, sie mit Gelsen zu füttern!). 750 g Zophobas kosten ca. 14 €, womit wir vier Tiere zwei Wochen lang füttern können. Eine hungrige und demnach grantige Fledermaus zetert mitunter in einer Frequenz, die für die Ohren in etwa so angenehm ist wie Tafelquietschen. Zum Glück kann uns das weiterhin erspart bleiben!
Und was ist eigentlich mit unseren Vögeln? Unsere Taubenkinder beispielsweise werden mit Nutribird gefüttert, welches bei 5 kg 31,90 € kostet und geschätzte 9 l Brei ergibt. 15 Tauben können um tägliche 2,55 Euro davon abgehalten werden, im Käfig zu randalieren und so laut zu piepen, dass die Pflegerinnen schon in jungen Jahren schwerhörig werden.
Natürlich handelt es sich bei unseren Pfleglingen leider meistens nicht um gesunde Findelkinder. Oft sind die jungen und erwachsenen Tiere schwer verletzt und benötigen medizinische Versorgung. Aufgrund der großzügigen Arbeit von Mag. Helene Widmann und Mag. Elisabeth Kasper von der Tierklinik Aspern, sowie Mag. Ute Soklaridis von der Tierambulanz am Wasserpark und dem Team der Vogelkinik der Veterinärmedizinischen Universität belaufen sich unsere Tierarztkosten bisher auf knapp 1 500 €.
Zum Abschluss möchten sich auch unsere Pfleglinge persönlich bei der Stadt Wien und der MA 22 bedanken, indem sie sich mit ihren prachtvollsten Milchbärten präsentieren: